Eine Drehmaschine ist eine Werkzeugmaschine, die im Fertigungsverfahren Drehen eingesetzt wird und mit der rotationssymmetrische Bauteile hergestellt werden, indem ein Werkstück in die Drehmaschine eingespannt und in Rotation versetzt wird, während es von Werkzeugen bearbeitet wird.
Eine Drehmaschine ist hauptsächlich aus 6 Komponenten aufgebaut: Maschinenbett, Spindelstock (Haupspindel), Revolver, Werkzeugträger, Steuerungseinheit und Reitstock.
Das Maschinenbett bildet die Grundlage der Drehmaschinenkonstruktion. Es trägt alle weiteren Komponenten und sorgt für die nötige Stabilität während des Bearbeitungsprozesses. Im Spindelstock ist die Hauptspindel integriert, die das Werkstück aufnimmt und in Rotation versetzt. Der Reitstock befindet sich gegenüber dem Spindelstock und dient zur Abstützung langer Werkstücke oder zur Aufnahme zusätzlicher Werkzeuge. Der Werkzeugträger führt das Schneidwerkzeug und bewegt es gezielt an das rotierende Werkstück. Der Werkzeugträger ist bei CNC-Drehmaschinen meist als Revolver oder Stechschlitten ausgeführt. Zusätzlich verfügt die Drehmaschine über Vorschub- und Steuerungseinheiten, die entweder manuell bedient oder bei CNC-Maschinen über ein elektronisches Steuerungssystem programmiert werden. Die Vorschub- und Steuerungseinheiten arbeiten zusammen, um eine präzise spanende Bearbeitung von rotationssymmetrischen Werkstücken zu gewährleisten.
Drehmaschinen eignen sich für die Bearbeitung nahezu aller Werkstoffe, darunter Kunststoffe, Holz sowie Eisen- und Nichteisenmetalle wie Kupfer, Aluminium oder Edelstahl. Je nach Materialgruppe sind spezifische Bearbeitungsparameter zu beachten, um eine präzise Fertigung zu ermöglichen und den Verschleiß der Maschine gering zu halten. Unterschiede bestehen insbesondere in Bezug auf Schnittgeschwindigkeit, Werkzeugauswahl, Kühlung und Spanabfuhr. Eine werkstoffgerechte Einstellung sichert die Langlebigkeit der Maschine und die Qualität der gefertigten Bauteile.
In der Metallverarbeitung werden Drehmaschinen genutzt, um zylindrische Bauteile wie z.B. Gewinde, Buchsen oder Wellen herzustellen. Die Fertigung von Metall-Drehteilen wird größtenteils mithilfe von computergesteuerten CNC (Computerized Numerical Control)-Drehmaschinen vorgenommen. Der Einsatz von Kühlmitteln ist dabei unerlässlich, um Werkzeugverschleiß zu reduzieren, thermische Belastungen zu minimieren und eine gleichbleibend hohe Oberflächenqualität zu gewährleisten
In der Holzbearbeitung kommen Drehmaschinen überwiegend zur Herstellung von Werkstücken wie Tischbeinen, Säulen oder anderen dekorativen Elementen zum Einsatz. Die Bearbeitung erfolgt in der Regel manuell, eine Kühlung ist aufgrund der Materialeigenschaften von Holz nicht erforderlich.
Zur Verarbeitung von Kunststoffen auf Drehmaschinen werden scharfe Werkzeuge und hohe Schnittgeschwindigkeiten benötigt, um präzise Kunststoffdrehteile wie z.B. Dichtungsringe, medizintechnische Komponenten und Isolierteile der Elektrotechnik herzustellen. Aufgrund der Materialempfindlichkeit gegenüber Hitze und mechanischer Belastung ist eine präzise Prozessführung entscheidend.
Bei der Bedienung der Drehmaschine ist nur geschultes Personal einzusetzen, das über die notwendige Fachkenntnis verfügt, um eine sichere, effiziente und materialgerechte Bearbeitung zu gewährleisten.
Drehmaschinen sind auf unterschiedliche Werkstoffe und Anwendungsbereiche ausgelegt und unterscheiden sich in ihrer Bauart, Struktur und Steuerung. Dementsprechend gibt es viele Arten von Drehmaschinen, die im Folgenden beschrieben werden.